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Städtischer Kindergarten 'Waldgeister' soll zur 'Pützerau' umziehen

'Waldgeister' ist der Name des städtischen Kindergartens, der durch Aufstockung auf dem Dach der damaligen Hauptschule an der Hermann-Löns-Straße eingerichtet wurde. Der Name passt auch zum geplanten neuen Standort des Kindergartens, denn die Einrichtung soll komplett umziehen - wiederum an einen Waldrand. Zunächst befasste sich der Jugendhilfe-Ausschuss vergangene Woche mit dem Thema. In der Stadtverwaltung läuft der Prozeß allerdings schon länger.

Es gibt verschiedene Gründe, die die Aufgabe des Standorts an der Hermann-Löns-Straße zur Folge haben. Da ist zunächst einmal die Verkehrssituation am aktuellen Standort. Die Ballung von Grundschule, Gesamtschule und Kindergarten sorgt zu den Stoßzeiten für ein hohes Verkehrsaufkommen auf den dafür nicht konzipierten Wohnstraßen. Dies betrifft die Hermann-Löns-Straße und 'Auf der Hardt' ebenso wie Schmiedgasse und Birkenweg als alternative Zuwegung.

Von den 98 Kindergarten-Kindern werden 60 regelmäßig mit dem Auto gebracht, so eine Erhebung der Stadtverwaltung. Dies würde 20 Prozent der gesamten "Eltern-Taxis" in diesem Bereich ausmachen und immerhin noch 10 Prozent in der relevanten Zeit zwischen 7.30 Uhr und 8 Uhr. Deren Wegfall würde eine "signifikante Entspannung" der Verkehrssituation in diesem Wohngebiet bedeuten. Zudem fehlen Parkmöglichkeiten für Mitarbeiter/innen wie auch für Eltern.

Die Kita "Waldgeister" befindet sich im nachträglich aufgestockten dritten Obergeschoss des Gebäudes der Gesamtschule an der Hermann-Löns-Straße

Der aktuelle Standort im dritten Obergeschoss des Gesamtschul-Gebäudes verfügt auch nicht über die gewünschte Barrierefreiheit, die Realisierung des inklusiven Gedankens sei daher nicht gewährleistet. Weiterhin könnten aufgrund der Raumsituation in der Einrichtung derzeit nur sechs Plätze für Kinder unter drei Jahren bereitgestellt werden.

Ein weiteres Argument für eine Verlagerung würde der hohe Sanierungsstau mit entsprechenden Kosten darstellen, erläuterte Beigeordneter Andreas Behncke. So müsse die Küche dringend ersetzt werden, dafür sei eine technisch aufwendige Erweiterung der Strom- und Energieversorgung notwendig. Darüber hinaus sei die Klimaanlage der im Dachgeschoss gelegenen Einrichtung erneuerungsbedürftig, weiterhin fehle eine zweite Toilette für Erwachsene.

Gegen die Aufgabe des Standortes spreche die erst im vergangenen Jahr durchgeführte Umgestaltung und Vergrößerung des Außenbereiches am Waldrand, die mit 185.000 Euro zu Buche geschlagen habe. Zwei Drittel der Investitionen seien aber unabhängig von der Kita-Nutzung nötig gewesen, so Andreas Behncke. Ausgeführte Tiefbau-Maßnahmen waren erfolgt, weil bei Starkregen Wasser in das Schulgebäude gelangt war. Vorhandene und ergänzte Spielgeräte könnten dagegen abgebaut und an den neuen Standort der Kita versetzt werden.

Der ins Auge gefasste Bauplatz für den neuen Kindergarten wurde konkret nur mit der Straßenangabe 'Pützerau' bezeichnet. In Lohmar-Ort kämen ohnehin nur zwei geeignete Grundstücke in Frage. In einem Fall würde ein Verkauf seitens der Eigentümer jedoch abgelehnt, weswegen derzeit keine Alternative zur 'Pützerau' zur Verfügung stehe.

Im Verlauf dieser Straße gibt es nur noch ein unbebautes Grundstück, das aber nicht der genannten Größe von 3.000 Quadratmetern entspricht. Der Abriß bestehender Gebäude sowie die Rodung von angrenzendem Wald wurden auf Nachfrage auch verneint. Damit kommt nur noch ein Gelände am Ende der 'Pützerau' in Frage, das derzeit für Koppeln der benachbarten Reitanlage genutzt wird. Dabei handele es sich um den geplanten Standort, war im Nachgang zu erfahren.

Der Zugang zur derzeitigen Kindertagesstätte (blaue Tür) erfolgt über ein Treppenhaus

Die CDU-Fraktion im Jugendhilfe-Ausschuss sprach sich nicht grundsätzlich gegen die Verlagerung der Kita aus. Sie vermochte dem Beschlussvorschlag dennoch nicht zu folgen, solange der neue Standort nicht konkret benannt werde. Man wünschte eine Änderung des Beschlusses, der statt der "Befürwortung" der Verlagerung an die 'Pützerau' nur deren "Prüfung" beinhaltet. Sonst würde dem dafür fachlich zuständigen Stadtentwicklungs-Ausschuss eine Entscheidung vorweggenommen.

Die geforderte Prüfung aber sei bereits erfolgt, so Beigeordneter Andreas Behncke, das Ergebnis sei dem Ausschuss nun vorgelegt worden. Eine einstimmige Entscheidung konnte somit nicht erreicht werden, der Jugendhilfe-Ausschuss votierte nach entsprechender Diskussion mit acht gegen sechs Stimmen für einen Umzug zur 'Pützerau'. Maßgeblich wird aber das Votum des Stadtentwicklungs-Ausschusses.

Detailfragen müssten später geklärt werden, so zum Beispiel die Kapazität der zukünftigen Einrichtung. Bislang werde ein gleich großes Platzkontingent vorgesehen, Änderungen wären aber möglich. Denn in Lohmar-Ort fehlen momentan zwei Kindergarten-Gruppen. Ein anderer Träger prüfe derzeit einen Ausbau. Es sei aber noch offen, ob dies dort überhaupt umsetzbar sei. Auch die städtische Kita "Agger-Pänz" am Breiter Weg sei durch eine Aufstockung um zwei Gruppen erweiterbar.

Sicher sei dagegen, daß die Kita "Waldgeister" auch an einem neuen Standort in städtischer Trägerschaft verbleibe. Ob die Stadt einen Neubau aber selbst vornehmen werde, ist im weiteren Verfahren noch zu entscheiden. Wahrscheinlich sei ein Investorenmodell, bei dem die Stadt das neuerrichtete Gebäude anmietet. Dabei soll es sich um ein ebenerdiges, eingeschossiges Bauwerk handeln. Die Räumlichkeiten der bisherigen Kita könnten - nach einem Auszug - der Gesamtschule zugeschlagen werden.

Um keine erneuten Verkehrsprobleme am geplanten Kita-Standort zu riskieren, wurde die dortige Verkehrssituation sowie die an den Zuwegungen an insgesamt sieben Stellen durch Messungen untersucht. Demnach verfügen diese über ausreichend Aufnahmekapazitäten. Dies dürfte auch für Parkmöglichkeiten an der Kita selbst gelten, dort befindet sich ohnehin der als Wanderparkplatz genutzte Randbereich der 'Pützerau'.

Die Verlagerung der Kita "Waldgeister" wäre schon der zweite Umzug eines Kindergartens von der Hermann-Löns-Straße an die 'Pützerau'. Bereits im Jahr 2014 war der Katholische Kindergarten - zuvor im unteren Bereich der Hermann-Löns-Straße gelegen - in Lohmar-Süd neuerrichtet worden. Dieser befindet sich seither am Anfang der 1,1 Kilometer langen 'Pützerau'. Die städtische Kita soll dagegen an deren Ende angesiedelt werden. (cs)
 

26. Mai 2024


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