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Nachts, wenn man glaubt, der Verkehr auf den Landstraßen im Bergischen würde weitgehend zum Erliegen kommen, geschieht oftmals Gegenteiliges. Mitten in der Nacht brechen manche erst zur Fahrt auf - eben weil die Straßen nun kaum noch genutzt werden. Es handelt sich um Schwertransporte, die regelmäßig - manchmal mehrfach wöchentlich - auf den Straßen der Region unterwegs sind. Beliebte Routen sind die Bundesstraße 478 im Bröltal, die Bundesstraße 507 auf voller Länge von Ingersau bis Lohmar sowie die Bundesstraße 56 zwischen Pohlhausen und Siegburg.
Aber was wird in der Nacht alles transportiert ? Es sind Güter, zumeist Betonfertigteile, Rohrelemente oder Maschinen, die wegen ihrer Dimensionen mit regulären Fahrzeugen nicht befördert werden können. Sie haben Überlänge oder Überbreite, die über das üblicherweise zulässige Maß von 2,55 Meter weit hinausragen. Auch Güter mit Höhen, die das Transportmaß von 4 Meter übersteigen, sind unterwegs. Sie müssen wegen der beschränkten Durchfahrtshöhe von Unterführungen genau geplant werden, diejenigen mit Überlänge wegen der Kurvenradien auf den Strecken.
Erst vor drei Monaten war einer dieser Schwertransporte noch tagsüber "zu bewundern". Der Tieflader, der ein Rohrelement transportierte, hatte auf der B 56 in Siegburg-Schreck eine Mauer touchiert und war mit einer stark beschädigten Felge liegengeblieben (siehe dazu Bericht vom 9 April ). Ein anderer dieser Schwertransporte wurde in der Nacht auf Mittwoch aufgehalten, weil er wegen seiner Breite eine Unfallstelle auf der B 507 nicht passieren konnte.
Es handelte sich um einen Flachbett-Tieflader, der einen "überdimensionalen" Muldenkipper transportierte, wie sie in Steinbrüchen und im Tagebau zum Einsatz kommen. Der mehr als zehn Meter lange und fast 52 Tonnen schwere Koloss wies eine Breite von gut 4,60 Meter auf, sein Transportfahrzeug benötigte daher gleich zwei Fahrspuren. Drei Begleitfahrzeuge sicherten den Transport ab, um den Gegenverkehr aufzuhalten und ein Überholen zu verhindern. Nach einer viertelstündigen Zwangspause im Wahnbachtal konnte er seine Fahrt in Richtung Lohmar fortsetzen. (cs)