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Wie bereits im Mai ausführlich berichtet (siehe Bericht vom 26.05. ) soll die derzeit im Gebäude der Gesamtschule an der Hermann-Löns-Straße angesiedelte städtische Kindertagesstätte 'Waldgeister' an einen neuen Standort umziehen. Die Stadtverwaltung hatte frühere Pferdekoppeln am Ende der 'Pützerau' im Süden Lohmars als einzig verfügbaren Bauplatz für eine Neuerrichtung in Lohmar-Ort ausgemacht.
Zwischenzeitlich wurde das Bauprojekt auf Investoren-Basis seitens der politischen Gremien mehrheitlich auf den Weg gebracht. Zudem ist eine Vergrößerung von vier auf sechs Betreuungs-Gruppen geplant. Von Teilen der Anlieger/innen der beiden Zufahrtstraßen - 'Pützerau' und Südstraße - wird Kritik wegen der zu erwartenden Zunahme des Verkehrs im Wohngebiet geäußert. Die Stadtverwaltung erläutert nun die Beweggründe für die Planungen und gibt einen Überblick über die aktuelle Situation :
Viele Argumente sprechen für geplanten Standort Pützerau
Eine Information der Lohmarer Stadtverwaltung : "Als familienfreundliche Stadt ist es uns besonders wichtig, nicht nur eine gute, sondern auch eine ausreichende Versorgung mit Betreuungsplätzen für Familien gewährleisten zu können", so Bürgermeisterin Claudia Wieja zu den Umzugs- und Erweiterungsplänen der Kindertagesstätte 'Waldgeister'.
Nicht nur die herausfordernde Verkehrssituation und die unzureichenden Parkmöglichkeiten am aktuellen Standort in der Hermann-Löns-Straße führten zur Überlegung eines Umzuges der Kita : Die Ballung von Grundschule, Gesamtschule und Kindergarten sorgt zu den Stoßzeiten für ein hohes Verkehrsaufkommen auf der dafür nicht ausgelegten Wohnstraße. Eine Verlagerung der Kita würde zu einer Senkung der hohen Verkehrsbelastung um 20 Prozent führen.
Auch die fehlende Barrierefreiheit sowie die dringend notwendigen und kostenintensiven Sanierungsmaßnahmen sprechen für einen Umzug. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die frei werdenden Räume der Gesamtschule zugefügt werden könnten, da hier dringend neue Schulräume benötigt werden.
Zusätzliche Betreuungsplätze
In Lohmar-Ort fehlen momentan zwei Kindergarten-Gruppen. Die viergruppige Kita 'Agger Pänz' könnte aufgestockt werden. Diese Option wurde bereits beim Bau berücksichtigt, doch eine Erweiterung wäre nur mit erheblichem baulichem Aufwand und räumlichen Einschränkungen möglich. Darüber hinaus würde hier die Erweiterung die Investitionen durch Abschreibung und Zinsen voll belasten. Bei anderen Kitas wurde von ursprünglichen Ausbauplänen Abstand genommen oder es fehlen die baulichen Voraussetzungen beziehungsweise das Interesse an einem Ausbau des Angebotes.
Das für die Verlagerung geplante Grundstück der Kita 'Waldgeister' würde sich für eine Erweiterung um zwei Gruppen eignen : Das Grundstück ist ausreichend dimensioniert, so dass eine eingeschossige Bauweise problemlos möglich ist. Somit wäre eine direkte Anbindung aus allen Gruppen auf das Außengelände möglich.
Auch die Vertreterin des 'JAEB' (Jugendamts-Elternbeirat) sprach sich vor allem wegen der Barrierefreiheit und den schlechten Erfahrungen mit zweigeschossigen Kita-Gebäuden für den Bau der beiden zusätzlichen Gruppen an der 'Pützerau' aus.
In der Kindertageseinrichtung 'Waldgeister' können derzeit aufgrund der Räumlichkeiten nur sechs Kinder unter drei Jahren betreut werden. In einem Neubau könnte eine bedarfsgerechte Betreuung von Kindern unter drei Jahren gewährleistet werden.
Der beste Kompromiss : Dem geplanten Standort neben dem Reiterhof an der Straße 'Pützerau' steht keine realistische Alternative gegenüber. Der Verkauf eines alternativ ausreichend großen Grundstücks in Lohmar-Ort wurde vom Eigentümer für den Bau einer Kindertagesstätte abgelehnt.
Der Vorschlag, der in den Sozialen Medien gemacht wurde, ins Gewerbegebiet zu ziehen, ist nicht umsetzbar, denn dort gibt es keine freien Grundstücke mehr. Abgesehen davon würden diese von Lohmarer Gewerbebetrieben dringend benötigt. - Gegen den Vorschlag, neben der noch zu bauenden 'ZUE' (Zentrale Unterbringungs-Einrichtung) die Kita zu errichten, spricht die Ungewissheit bezüglich Baurecht und Genehmigung der notwendigen Zufahrt.
"Somit scheint die geplante Fläche der beste Kompromiss zu sein", so Andreas Behncke, der zuständige Fachdezernent. "Die Stadt Lohmar setzt sich aktiv dafür ein, die Betreuungsangebote für Familien zu verbessern und die Herausforderungen im Kita-Bereich zu bewältigen."
Der geplante Standort in der 'Pützerau' wurde bereits ausführlich auf seine verkehrliche Eignung untersucht : Die Ergebnisse zeigen, dass die vorhandenen Verkehrswege ausreichende Kapazitäten bieten. Neben dieser verkehrlichen Machbarkeitsstudie liegen aktuell eine Artenschutzprüfung, ein Umweltprotokoll, eine Bodenuntersuchung sowie ein Bodengutachten vor. Die Stadtverwaltung hat bereits einen Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans gefasst, um die Fläche für die neue Kindertagesstätte auszuweisen. Die Öffentlichkeit wird frühzeitig über die Planung informiert.